Mesquite Pulver & Carob Pulver: Anwendung der Superfood Schoten | Terra Elements (2024)

Wenn Sie an Hülsenfrüchte denken, spielen in Ihrem Kopfkino bestimmt auch Erbsen, Bohnen, Linsen und Co. die Hauptrolle, oder? Höchste Zeit für neue Akteure! Denn in den grünen Schoten können sich auch zwei ganz süße Protagonisten verstecken: Bühne frei für Mesquite und Carob.

Hülsenfrüchte, was ist das eigentlich? Aus biologischer Perspektive werden damit die Früchte der Hülsenfrüchtler bezeichnet, botanisch als Leguminosen bekannt. Die Pflanzenfamilie ist, ebenso wie unter anderemAstragalus, der Ordnung der Schmetterlingsblütenartigen untergeordnet. Die Hülsenfrüchtler sind wiederum in Unterfamilien unterteilt: darunter die Mimosen- und die Johannisbrotgewächse; zwei Pflanzenfamilien, die uns eine etwas andere Art von Hülsenfrüchtlern präsentieren – nämlich zwei ganz Süße.

Mesquite: das Karamell aus der Natur

Beim Mimosenbaum (Prosopis Juliflora oder zu Deutsch Mesquitebaum) lässt schon sein Beiname vermuten, dass wir es hier mit einem ganz Süßen zu tun haben – er wird auch als Süßhülsenbaum bezeichnet. Seine Heimat hat der strauchartige Baum in Nordamerika, doch auch in Südamerika, Afrika und Vorderasien können wir ihn heute finden. Da er nicht viel Wasser zum Leben braucht, fühlt er sich in trockenen, heißen Klimazonen wohl. An den Zweigen des Süßhülsenbaums wachsen wechselständig angeordnete Fiederblätter, im Frühsommer grünlich, süßliche Blüten, sowie von April bis September circa 20 Zentimeter lange, grünliche Bohnen. Diese werden seit Jahrtausenden entweder frisch oder getrocknet verspeist. Wie? Bei Nutztieren wandern sie direkt vom Baum in den Mund. Amerikanische Ureinwohner verarbeiteten die Schoten zusammen mit ihren Samen zu Pulver – dem Mesquite Pulver.

Das Mesquite Pulver hat einen süßlichen, leicht malzigen Geschmack, der an eine Mischung aus Karamell und Zimt erinnert. Es wird daher gerne zum Verfeinern jeglicher Süßspeisen sowie zum Einkochen von Obst und Gemüse für Marmelade und Gelees eingesetzt. Darüber hinaus eignet es sich hervorragend als glutenfreier Mehlersatz zum Andicken von Saucen oder Suppen. Mit über 10 g pro 100 g hat das Mesquite Pulver einen hohen Ballaststoffgehalt.

Besonders mit Blick auf unsere hauseigene Backstube kommt das Karamellaroma aus der Superfood-Küche doch ganz gelegen, oder? In unserem Vorratsschrank darf es jedenfalls nicht fehlen. Vor allem von diesen Leckereien können können wir gar nicht genug bekommen: die Physalis-Kakaonib-Mesquite Kekse.

Was wir benötigen:

• 110 g Kakaobutter

• 110 g Xylith

• 50 g Kokosblütenzucker

• 1 reife Banane

• 150 g Buchweizenmehl

• 50 g Kokosmehl

• 25 g Mesquite Pulver

• 1 TL Weinsteinbackpulver

• 1 TL Salz

• 50 g Kakaonibs

• 20 g getrocknete Physalis

Wie wir vorgehen:

Wir rühren Kakaobutter, Xylith und Koksblütenzucker cremig, fügen die Banane hinzu und schlagen alle Zutaten zu einer hom*ogenen Masse auf. In einer zwischen Schüssel mischen wir Buchweizenmehl, Kokosmehl und Mesquite Pulver und fügen Salz sowie Backpulver hinzu. Wir lassen den Mehlmix nach und nach zu dem Buttermix rieseln und verrühren das Ganze zu einem glatten Teig. Nun heben wir Kakaonibs und getrocknete Physalis unter, geben den fertigen Teig auf die Arbeitsfläche und formen ihn zu einer Rolle. Diese wickeln wir anschließend in Frischhaltefolie und geben ihn für ein paar Stunden in den Kühlschrank.

Nach seiner Ruhepause schneiden wir den Teig in circa einen halben Zentimeter dicke Kekse, die wir im Ofen für 12 Minuten bei circa 180°C goldbraun backen lassen. Fertig sind unsere fruchtig-karmelligen Mesquite Knuspereien!

Doch wie Sie sich sicher schon denken können: Wo wir Karamell schmecken, kann Kakaoaroma gar nicht weit sein.

Carob: das Kakaoaroma vom Baum

Er ist eine der ältesten Nutzpflanzen im Orient, in Österreich als Bockshörndlbaum bekannt und hört auch auf den Beinamen Karuben- oder Karobbaum: der Johannisbrotbaum. Seinen Hauptnamen verdankt er der Legende nach seiner Erwähnung in der Bibel als Nahrungsmittel Johannes des Täufers in der Wüste. Ebenso wie sein Familienmitglied, der Mesquitebaum, ist der Johannisbrotbaum was seinen Standort angeht relativ anspruchslos und kommt ohne allzu viel Flüssigkeit aus. Als absoluter Sommertyp trotz er Hitze und Trockenheit mit links, kann jedoch Frost gar nicht leiden. Der immergrüne Baum ist deshalb in tiefgelegenen, küstennahen Gebieten zu finden; häufig im Mittelmeerraum und in Vorderasien.

Dank seines charakteristischen Äußeren ist er leicht zu erkennen: kräftiger Stamm, gespreizte Äste, eine Halbkugel als Krone. Er ist dicht mit gefiederten Laubblattpaaren bewachsen, die an der Oberseite grün und glatt sowie an der Unterseite rötlich und behaart sind. Es dauert ein paar Jahre bis nach der ersten Keimung die ersten Blüten sprießen, doch von diesem Zeitpunkt an wiederholt sich dieses Schauspiel immer wieder von September bis November. Doch nicht nur dank seiner Blüte ist der September ist für den Johannisbrotbaum ein wichtiger Monat: Auch seine Früchte, die Johannisbrotschoten, sind zum Ende des Sommers bereit zur Ernte. Ob die Schote die nötige Reife hat, erkennen wir ganz leicht an ihrer Farbe. Hat diese sich bereits von einem hellen Grün in ein glänzendes Schokoladenbraun verwandelt, kann die Lese beginnen!

Während die getrockneten Hülsen keine größere Beachtung finden, sind die getrockneten Samen sowie das Fruchtfleisch in der Küche sehr gerne gesehen. Die zehn bis 15 Samen, die sich in jeder Schote verstecken, werden zu Johannisbrotkernmehl verarbeitet; einem super Bindemittel für Marmeladen, Cremes, Soßen und viele weitere Speisen, die ein wenig Standkraft und Zusammenhalt benötigen. Das Fruchtfleisch wird häufig zu Carob Pulver vermahlen; einem braunen Puder, der glatt als Schwester von Kakaopulver durchgehen könnte: sieht ähnlich aus, schmeckt ähnlich, wird ähnlich verwendet. Dank seines leicht bitteren, aber sehr süßen Geschmacks, der ein wenig an Lakritze erinnert, wird das Carob Pulver gerne zum schokoladigen Süßen in Kuchen, Desserts und Getränken eingesetzt.

So auch für diese verführerisch leckeren Kokos-Carob-Schnitten:

Was wir benötigen:

Für den Teig:

• 130 g Mandeln

• 60 g Carob Pulver

• 180 g getrocknete Datteln

• 160 g Kokosraspeln

• 150 g Kokosöl

• 1 Prise Himalaya Salz

Für das Topping:

• 65 g Cashew Kerne

• 40 g Carob Pulver

• 8 getrocknete Datteln

• 50 g Kokosöl

Wie wir vorgehen:

Nachdem wir die Mandeln über Nacht in Wasser eingelegt haben, gießen wir diese gründlich ab und pürieren sie im Hochleistungsmixer zu einem feinen Pulver. Wir fügen Carob Pulver und Salz zu, starten einen weiteren Püriergang und geben nach und nach die Datteln dazu. Raus aus dem Mixer geht es mit der Masse anschließend direkt hinein in eine Rührschüssel, wo sich Kokosöl und Kokosflocken dazu gesellen. Wir mischen alle Zutaten gut durch und geben die Masse anschließend in eine mit Backpapier ausgelegte Form. Noch einmal kräftig festdrücken und ab geht es mit dem Teig in den Gefrierschrank zum Kühlen.

Währenddessen kümmern wir uns um die Füllung. Hierfür verwandeln wir zunächst die Cashew Kerne im Mixer in ein feines Pulver und geben Carob Pulver sowie Datteln hinzu – eine nach der anderen. Bevor wir die Masse mit dem Kokosöl vermischen, müssen wir unbedingt sichergehen, dass dieses zwar geschmolzen, aber nicht warm ist. Sonst würde es sich von den übrigen Zutaten absetzen. Die Temperatur stimmt? Dann kann das Koksöl zu Cashews, Carob und Datteln in den Mixer und dort zu einer klebrigen Masse vermischt werden.

Mit dieser geht es anschließend direkt auf den gekühlten Teig, den wir hierfür kurz aus dem Gefrierfach befreien. Sobald wir das Topping sorgfältig verteilt haben, wandern die fertigen Schnitten nämlich wieder direkt zurück ins Kalte – ob Gefrierfach oder Kühlschrank bleibt Ihnen überlassen.

Mit so viel Abwechslung im Gewürzregal bekommen wir große Lust auf ein neues Experiment in unserer Backstube. Ihnen geht es ähnlich? Dann statten Sie sich doch gleich mit den nötigen Superfoods aus und starten Sie ins Backvergnügen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit den süßen Schoten aus der Natur!

Ihr Terra Elements Team

Bildnachweis: © russiandoll64 - fotolia.com

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